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Gezielte Ansprache verschiedener Zielgruppen - Strategien für eine starke Positionierung

Aktualisiert: 4. Nov.

Für viele Praxen und Unternehmen im Gesundheitswesen wird die Ansprache verschiedener Zielgruppen zur Herausforderung. Wer zahlreiche Services anbietet, die unterschiedliche Bedürfnisse bedienen – sei es zwischen ästhetischer Medizin und konservativer Therapie oder zwischen präventiven und akuten Behandlungen – muss eine klare Strategie entwickeln. Der Schlüssel liegt darin, eine Balance zwischen gezielter Ansprache und allgemeiner Positionierung als Experte zu finden. In diesem Beitrag beleuchten wir praxiserprobte Ansätze, die Ihnen dabei helfen, Ihre Zielgruppen differenziert und wirksam anzusprechen, ohne den roten Faden in Ihrer Außenwahrnehmung zu verlieren.


WellConnect Marketing Zielgruppe

1. Zielgruppenanalyse und Segmentierung

Zunächst ist es essenziell, jede Zielgruppe genau zu definieren. Unterscheiden Sie beispielsweise zwischen:


  • PatientInnen, die ästhetische Behandlungen suchen: oft jüngere oder berufstätige PatientInnen, die schnellen Zugang zu spezifischen Informationen bevorzugen.

  • PatientInnen mit chronischen Erkrankungen: benötigen detaillierte, langfristig orientierte Beratung und eine klare, seriöse Ansprache.

  • Unternehmen und B2B-Partner: erwarten klare, professionelle Kommunikation über Kooperationen, wissenschaftliche Erkenntnisse und messbare Mehrwerte.


Strategie: Erstellen Sie für jede Zielgruppe ein detailliertes Profil, das deren spezifische Bedürfnisse, Ängste und Erwartungen abdeckt. Nutzen Sie Umfragen, Feedback aus Gesprächen und statistische Analysen, um die Bedürfnisse Ihrer Zielgruppen noch präziser zu verstehen. Ein gutes Beispiel wäre der Einsatz von „Personas“ – fiktiven, datenbasierten Abbildungen Ihrer idealen PatientInnen – die Ihnen helfen, für jede Zielgruppe eine passende Ansprache zu entwickeln.


2. Positionierung als Experte durch zielgruppenspezifische Inhalte

Eine bewährte Methode zur Ansprache unterschiedlicher Zielgruppen ist die Produktion zielgerichteter Inhalte, die Ihre Expertise in jedem Bereich unterstreichen.


  • Inhaltliche Differenzierung: Erstellen Sie Artikel, die spezifische Fragen und Probleme jeder Zielgruppe behandeln. Beispiele könnten sein: "Die besten Methoden zur Faltenbehandlung“ für ästhetisch Interessierte oder "Chronische Schmerzen: Was Sie von Ihrer Behandlung erwarten können“ für PatientInnen mit langfristigen Bedürfnissen.

  • Visuelle Gestaltung: Trennen Sie die Inhalte visuell nach Zielgruppen. Farben, Design und Tonalität sollten auf die jeweiligen Zielgruppen abgestimmt sein, da Studien zeigen, dass das Gehirn auf spezifische Farben und Formen unterschiedlich reagiert.


Tipp: Ästhetische Inhalte wirken ansprechend in hellen, minimalistischen Farben wie Weiß- und Pastelltönen (z.B. sanftes Rosa oder Salbeigrün), die Leichtigkeit und Frische vermitteln. Für medizinische Inhalte hingegen empfehlen sich seriöse, neutrale Farben wie Dunkelblau, Grau oder Olivgrün, die Professionalität und Vertrauen ausstrahlen.


3. Klarheit in der Kommunikation: Klare Trennung auf der Webseite

Wenn Sie mehrere Zielgruppen gleichzeitig ansprechen, ist es ratsam, auch die Webseite strukturell zu trennen, sodass jede Zielgruppe einfach und schnell die relevanten Informationen findet.


  • Getrennte Seiten oder Sektionen: Erstellen Sie klar erkennbare Menüpunkte oder Seitenabschnitte für Ihre unterschiedlichen Zielgruppen. Auf einer Startseite könnten beispielsweise Schaltflächen wie „Ästhetische Behandlungen“ und „Medizinische Versorgung“ verlinkt sein, die direkt zu den entsprechenden Inhalten führen.

  • Sprache und Tonalität anpassen: Für PatientInnen, die medizinische Services suchen, sollte die Sprache eher sachlich, informativ und beruhigend sein. Ästhetische PatientInnen reagieren oft besser auf inspirierende, leicht zugängliche Inhalte.


Beispiel: Eine dermatologische Praxis könnte auf ihrer Webseite sowohl "Dermatologie“ als auch "Ästhetik“ als Hauptkategorien einführen und auf den jeweiligen Seiten Inhalte spezifisch für diese Bereiche anzeigen. So erhält die Praxis eine einheitliche Präsenz, ohne die Klarheit für die PatientInnen zu verlieren.


4. Gezielte Ansprache in Social Media – Kanalspezifische Strategie

Social Media ist ein wertvolles Tool zur Ansprache verschiedener Zielgruppen, sofern die Plattformen gezielt genutzt werden.


  • Instagram und TikTok eignen sich hervorragend für ästhetische Behandlungen, die visuell präsentiert werden können und oft eine jüngere Zielgruppe ansprechen. Hier können Vorher-Nachher-Bilder (natürlich gemäß den rechtlichen Vorgaben) oder kurze Erklärvideos zu Behandlungen gepostet werden.

  • LinkedIn und Facebook bieten sich für die Ansprache von B2B-Kontakten oder medizinische Informationen an. LinkedIn ist ideal, um Fachwissen und Studienergebnisse zu teilen, während Facebook für ausführlichere Inhalte und Patienteninteraktionen genutzt werden kann.


Strategie: Nutzen Sie verschiedene Content-Formate passend zu jeder Plattform. Für ästhetische PatientInnen könnten kurze, ansprechende Videos und Bilderstrecken auf Instagram und TikTok veröffentlicht werden. Für PatientInnen, die detaillierte Informationen wünschen, sind Blogposts oder ausführlichere Informations-Videos passender.


5. Visuelle und inhaltliche Differenzierung – Die Macht der Psychologie

Es ist wissenschaftlich belegt, dass visuelle Darstellungen und Wortwahl Einfluss auf die Wahrnehmung von Inhalten haben. Nutzen Sie dieses Wissen gezielt, um Ihre Zielgruppen anzusprechen.


  • Farben und Symbole: Ein jüngeres Publikum reagiert positiv auf helle, kräftige Farben und moderne Symbole, während ältere oder chronisch kranke PatientInnen eher neutrale und beruhigende Farben bevorzugen.

  • Emotionale Ansprache: Nutzen Sie für jede Zielgruppe die passende emotionale Ansprache. Ästhetische PatientInnen interessieren sich möglicherweise für Schönheit und Selbstbewusstsein, während medizinische PatientInnen vor allem Vertrauen und Sicherheit suchen.


Tipp: Jüngere Zielgruppen sprechen besonders auf kräftige, energische Farbtöne wie Türkis, Koralle oder Senfgelb an, die Frische und Dynamik signalisieren. Bei eher sanfteren Themen, wie Prävention oder allgemeiner Gesundheitsinformation, eignen sich hingegen helle Töne wie Pastellblau oder -grün, die Vertrauen und Offenheit vermitteln


6. Flexibilität durch dynamisches Marketing und A/B-Tests

Setzen Sie A/B-Tests ein, um herauszufinden, welche Inhalte bei welcher Zielgruppe am besten funktionieren. Dynamisches Marketing, bei dem Inhalte je nach Zielgruppe variieren, kann Ihnen wertvolle Erkenntnisse liefern.


  • A/B-Tests auf Social Media und Webseite: Testen Sie verschiedene Bild- und Textstile, um die Reaktionen Ihrer Zielgruppen zu messen. So finden Sie heraus, welche Designs und Inhalte die größte Resonanz hervorrufen.

  • Dynamische Anzeigen: Plattformen wie Facebook und Google bieten die Möglichkeit, Anzeigen dynamisch an die Zielgruppe anzupassen. So sehen PatientInhalte, die präzise auf ihre Alters- und Interessenprofile abgestimmt sind.


Beispiel: Erstellen Sie beispielsweise eine Werbeanzeige für ästhetische Behandlungen und eine weitere für dermatologische Versorgung. Durch dynamisches Marketing können Sie sicherstellen, dass die Anzeige für ästhetische Behandlungen nur potenziellen PatientInnen gezeigt wird, die Interesse an diesem Bereich haben, während medizinische Inhalte an eine Zielgruppe ausgespielt werden, die Sicherheit und Fachkompetenz sucht.


7. Die Patientenreise: Vertrauen und Bindung durch gezielte Begleitung

Die Patientenreise ist mehr als nur eine Abfolge von Terminen – sie umfasst jede Interaktion, die PatientInnen mit Ihrer Praxis haben, vom ersten Kontakt bis zur Nachsorge. Diese Reise gezielt und individuell zu gestalten, kann der Schlüssel sein, um Ihre WunschpatientInnen nicht nur gezielt anzusprechen, sondern auch langfristig zu binden.


Erstkontakt und Terminvereinbarung:

  • Für PatientInnen, die sich eine schnelle und unkomplizierte Betreuung wünschen, etwa für kleinere Anliegen oder Kontrolltermine, ist eine Online-Terminvereinbarung ideal. Diese sollte einfach und flexibel sein, sodass PatientInnen sich in wenigen Klicks einen Termin sichern können.

  • Für größere Eingriffe, wie ästhetische Behandlungen oder spezialisierte medizinische Therapien, empfiehlt sich jedoch ein persönliches, unverbindliches Beratungsgespräch vor dem Termin. Durch eine Vorab-Beratung, in der Sie die individuellen Wünsche und Bedürfnisse der PatientInnen erfragen, schaffen Sie Vertrauen und zeigen Ihre Fachkompetenz, bevor die eigentliche Behandlung beginnt.


Regelmäßige Nachbetreuung und Follow-up:

  • Ein Follow-up nach der Behandlung zeigt den PatientInnen, dass ihre Gesundheit und Zufriedenheit über den eigentlichen Termin hinaus wichtig sind. Ein einfaches Check-in-Telefonat, eine kurze E-Mail-Nachfrage oder ein Nachsorgetermin helfen dabei, den langfristigen Erfolg der Behandlung, wie auch die Zufriedenheit Ihrer PatientInnen sicherzustellen.


8. Individuelle Patientenpräferenzen erkennen und nutzen

Die gezielte Erfassung und Nutzung individueller Patientenpräferenzen kann Ihre Praxis von anderen abheben und die Bindung zu Ihren WunschpatientInnen stärken. Über medizinische Daten hinaus bieten persönliche Vorlieben wertvolle Einblicke, um die Patientenreise zu optimieren und ein einzigartiges Patientenerlebnis zu schaffen. Dies fördert nicht nur die Zufriedenheit und Bindung Ihrer WunschpatientInnen, sondern kann auch als Alleinstellungsmerkmal Ihrer Praxis dienen.


Praktische Ansätze:


  • Einbindung von Präferenzen im Patientenaufnahmebogen: Fügen Sie in Ihrem Patientenaufnahmeformular eine Sektion für persönliche Vorlieben hinzu. Fragen Sie nach bevorzugten Kommunikationswegen (E-Mail, Telefon), Terminzeiten oder besonderen Wünschen bezüglich der Behandlung. Dies zeigt Ihren PatientInnen, dass Sie ihre individuellen Bedürfnisse ernst nehmen und darauf eingehen möchten.


  • Beobachtung und direkte Ansprache:

    Forschungen zur Wartezimmerpsychologie und Raumatmosphäre in Gesundheitseinrichtungen bestätigen, dass Faktoren wie Temperatur, Sicherheit und Raumgestaltung erheblich zum Wohlbefinden beitragen. Ein Patient, der seine Jacke anbehält oder den Raum eher reserviert betritt, könnte sich aufgrund einer fehlenden Wohlfühlatmosphäre unbehaglich fühlen.

    Achten Sie auf Verhaltensweisen Ihrer PatientInnen. Wenn Sie bemerken, dass PatientInnen ihre Jacke anbehalten oder sich unwohl fühlen, fragen Sie höflich nach: „Ist die Raumtemperatur für Sie angenehm?“ oder „Möchten Sie Ihre Jacke aufhängen? Unsere Garderobe befindet sich gleich hier.“ Solche kleinen Gesten können das Wohlbefinden erheblich steigern und Verbesserungspotentiale aufdecken.


  • Feedback aktiv einholen:

    Bitten Sie Ihre PatientInnen nach der Behandlung um Feedback zu ihrem Besuch: „Gibt es etwas, das wir verbessern können, damit Sie sich noch wohler fühlen?“ So erhalten Sie wertvolle Hinweise auf persönliche Vorlieben und können Ihren Service entsprechend anpassen.


  • Praxisumgebung optimieren:

    Nutzen Sie die gewonnenen Erkenntnisse, um Ihre Praxisumgebung zu verbessern. Wenn mehrere PatientInnen anmerken, dass der Wartebereich zu kühl ist, passen Sie die Raumtemperatur an. Wenn die Garderobe ungünstig platziert ist, überlegen Sie, wie Sie sie besser zugänglich machen können. Ziel ist es, eine Atmosphäre zu schaffen, in der sich Ihre PatientInnen rundum wohlfühlen.


  • Spezifische Präferenzen festhalten und umsetzen: Indem Sie Vorlieben bei der Getränkeauswahl, Leseangeboten oder sogar Raumtemperaturen festhalten, schaffen Sie eine persönlichere Betreuung.


    • Beispiel: Ein Patient erwähnt im Beratungsgespräch eine Vorliebe für Kamillentee. Diese Information im System zu speichern und ihm beim nächsten Besuch eine Tasse anzubieten, vermittelt das Gefühl individueller Fürsorge.


  • Gesprächsführung personalisieren: Einige PatientInnen fühlen sich durch detaillierte Erklärungen wohler, während andere eher eine kurze, klare Kommunikation bevorzugen. Dokumentieren Sie solche Präferenzen für eine bestmögliche Anpassung der Gesprächsführung.


Die Details, die Sie über Ihre PatientInnen sammeln, können wertvolle Insights für Ihr Marketing liefern. Anhand der Eigenheiten Ihrer WunschpatientInnen lässt sich ermitteln, welchen Ansprüchen Sie gerecht werden sollten. So können Sie gezielt auf diese Bedürfnisse eingehen und Ihre Außenkommunikation noch zielgerichteter gestalten.


Beispiel: Wenn Sie feststellen, dass viele Ihrer PatientInnen ein erhöhtes Interesse an innovativen ästhetischen Methoden zeigen, könnten Sie diese Erkenntnis nutzen, um verstärkt Inhalte und Informationen zu modernen, sanften Behandlungsmethoden anzubieten und als Experte für diesen Bereich wahrgenommen zu werden.


Fazit: Gezielt differenzieren

Die strategische Unterscheidung in der Außenkommunikation – sei es über Webseite, Social Media oder im Praxisalltag – ermöglicht es Ihnen, jede Patientengruppe passgenau und effektiv anzusprechen, ohne Ihre Positionierung und Kernkompetenzen zu verwässern. 


Auch wenn die optimale Strategie darin besteht, sich auf eine klar definierte Wunschzielgruppe zu fokussieren, wissen wir, dass dies in vielen Praxen und Unternehmen nicht immer umsetzbar ist. Das breite Leistungsangebot und die Vielfalt der PatientInnen bringen Herausforderungen mit sich, die gezieltes, differenziertes Marketing erfordern.


In meinem kostenlosen E-Book "Wunschpatienten gewinnen“ finden Sie praktische Tipps und Vorlagen, die Ihnen helfen, Ihre Praxis effektiv auf Ihre bevorzugte Zielgruppe auszurichten. Sollten Sie eine komplexere Positionierung benötigen, stehe ich Ihnen selbstverständlich mit maßgeschneiderten Strategien zur Seite.

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