Grundsätzlich gilt: Werbung machen sollten nur die UnternehmerInnen, die ihre Kapazitäten und ihr Ziel wirklich (er)kennen. Entsprechend der aktuellen Prioritäten sollte dann eine strategische Marketing-Entscheidung getroffen werden, die Streuverluste vermeidet und den Einsatz von Zeit und Geld auf das Nötigste beschränkt.
Google Ads: Der Pull-Faktor
Google Ads basiert auf dem Prinzip des Pull-Marketings. Potenzielle PatientInnen suchen aktiv nach Lösungen oder spezifischen Behandlungen. Das bedeutet:
Höchst relevante Zielgruppen: Ihre Anzeige wird Personen gezeigt, die gezielt nach Ihrer Leistung suchen.
Klare Intention: Ein User, der nach "Dermatologe für ästhetische Behandlungen" googelt, hat bereits ein hohes Interesse.
Herausforderung: Der Wettbewerb um Keywords kann teuer werden, besonders in hochfrequentierten Bereichen.
Kommunikationsstrategie: Der Fokus liegt auf präzisen, informativen Texten, die Vertrauen aufbauen und zur Terminbuchung motivieren. Hier zählt der erste Eindruck – Ihre Landingpage muss überzeugen.
Social Media Ads: Der Push-Faktor
Im Gegensatz dazu basieren Facebook, Instagram und LinkedIn Ads auf Push-Marketing. Hier werden Inhalte den NutzerInnen präsentiert, ohne dass eine aktive Suche stattfindet:
Breitere Zielgruppenansprache: Ideal, um neue PatientInnen zu erreichen und Ihr Unternehmen bekannt zu machen.
Emotionales Storytelling: Visuelle Kampagnen ermöglichen es, Geschichten zu erzählen und eine persönliche Verbindung herzustellen.
Herausforderung: Eine präzise Zielgruppenansprache und Segmentierung sind entscheidend, um Streuverluste zu vermeiden.
Kommunikationsstrategie: Hier steht das Vertrauen im Mittelpunkt. Authentische Inhalte, Erfahrungsberichte und Vorher-Nachher-Bilder (gemäß rechtlicher Vorgaben) spielen eine große Rolle.
Kosten und Nutzen im Vergleich
Der Cost-per-Lead (CPL) kann bei Google Ads etwas höher sein, während Social Media Ads tendenziell einen niedrigeren CPL bei größerer Reichweite bieten. Studien zeigen jedoch, dass Google Ads oft eine bis zu 50 % höhere Conversion-Rate bei gezielten Suchanfragen haben.
Wann eignet sich welche Plattform?
Google Ads: Ideal, wenn Sie auf akute Bedürfnisse reagieren möchten, wie die Suche nach Notfallterminen oder spezifischen Facharztleistungen.
Social Media Ads: Perfekt für den Aufbau von Vertrauen, das Vorstellen präventiver oder ästhetischer Angebote und die langfristige Stärkung Ihrer Markenpräsenz.
Strategische Überlegungen für Ihre Kommunikation
Kommunikationsfokus bei Google Ads: Hier müssen Sie direkt, informativ und vertrauenswürdig auftreten. Setzen Sie auf Call-to-Actions (CTAs), die klar zur Handlung auffordern.
Kommunikationsfokus bei Social Media Ads: Hier zählt Authentizität. Storytelling, Videos, und interaktive Inhalte wirken besonders ansprechend und können dazu beitragen, Barrieren abzubauen und Interesse zu wecken.
Best Practices und Umsetzung
1. Beide Ansätze kombinieren: Nutzen Sie Google Ads, um akute Suchanfragen zu bedienen, und / oder Social Media Ads, um Ihre Marke aufzubauen.
2. Analyse und Optimierung: Führen Sie regelmäßig A/B-Tests durch und analysieren Sie die Performance. Welche Inhalte und welche Kommunikationstöne erzielen die besten Ergebnisse?
3. Team-Involvement: Ihr Team sollte die Strategie und die Intention hinter den Ads verstehen. Nur so kann eine konsistente und glaubwürdige Ansprache sichergestellt werden.
Fazit - Google vs. Social Media Ads:
Erfolg entsteht nicht nur durch die Wahl der Plattform, sondern durch eine strategisch geplante und umgesetzte Kommunikation. Ihr Team, Ihre Botschaften und die richtige Kombination aus Push- und Pull-Marketing sind entscheidend, um Ihre PatientInnen dort abzuholen, wo sie stehen.